Kaum beginnt die Hallensaison Mitte Jänner, ist sie Mitte Februar auch schon wieder vorbei. Fazit: 9 Wettkämpfe. 3 mal über meine Hauptdistanz die 800m, 3 mal über die 400m, 2 mal über die 200m und einmal war ich im Rahmen der Staatsmeisterschaften bei der 4x200m Staffel im Einsatz.
Vorbereitung und Alltag
In dieser Vorbereitung haben wir im Training den Fokus auf die 200m und 400m gelegt, um auf der Unterdistanz schneller zu werden. Die letzten 6 Monate habe ich ein Praktikum gemacht. Jedoch wird es mit einem Vollzeitjob und der fast gleichen Trainingsbelastung wie davor, dann schon recht anstrengend. Montag bis Freitag habe ich eigentlich nichts anderes gemacht als Arbeit-Training-Essen-Schlafen haha. Gegen Ende habe ich dann schon gemerkt, dass es sehr an mir zehrt und deshalb bin ich umso mehr über meine positiv verlaufene Hallensaison glücklich. Nahezu alle Trainings konnten nach Plan absolviert werden und ich habe mir weder einen langwierigen Infekt eingeholt noch war ich verletzt, was für die kurze Wettkampfperiode (knapp ein Monat) essentiell war.
Start in die Halle
Gestartet habe ich in meine Hallensaison am 13.01. in Wien im Dusika-Stadion. Am Plan standen die niederösterreichischen Landesmeisterschaften (da mein Verein der SVS Leichtathletik ist, starte ich für NÖ). In einem taktischen Rennen lief ich bis zur letzten Runde an 2ter Position und konnte dann mit einer schnellen Schlussrunde den Titel über die 800m einfahren. Das war schon mal ein super Start in die Saison und ein zusätzlicher Motivationsschub.
1-2 Stunden später bin ich dann auch noch über die 200m gestartet und durfte mich dort über eine PB (Persönliche Bestleistung) freuen. 27,24 sek waren es dann auf der Uhr, Sprinterin werde ich keine mehr werden aber auch für die 800m ist es sehr wichtig eine gewisse Schnelligkeit zu haben. Es liegt noch ein großes Stück Arbeit vor mir und die Zeit muss noch deutlich nach unten geschraubt werden, aber eine Verbesserung ist schon mal ein Anfang.
Weitere Wettkämpfe
Weiter ging es dann am 20.1. beim ERIMA Indoor Meeting, ebenfalls im Dusika-Stadion. In Österreich gibt es nur Wien und Linz als Standort für eine Indoor Laufbahn. (eine Runde ist im Vergleich zu draußen, wo es 400m sind, nur 200m lang).
Am Plan standen zuerst die 200m und dann wieder 1-2 Stunden später die 400m. Die 200m Zeit konnte ich nochmals deutlich hinunter schrauben. 27,04 sek war die Zeit, 5 Hundertstel schneller wär mir natürlich lieber gewesen 😛 , aber die werden in der Freiluft Saison sicher noch zu knacken sein.
Mit den 400m an diesem Tag war ich leider gar nicht zufrieden. Dazu muss gesagt sein, dass man die 400m extrem schnell „anlaufen“ (also die ersten 200m) muss. Vorgenommen habe ich mir durch meine 200m Bestleistungen eine Zeit um die 28 sek anzulaufen. Die erste Runde habe ich komplett verschlafen was automatisch bedeutete, dass keine gute Zeit mehr hinausschauen kann. 60,1 sek war die Zeit (meine PB vom letzten Jahr lag bei 59,43) die mich natürlich überhaupt nicht zufriedenstellte und ich mich in der Halle noch deutlich verbessern wollte.
Vor dem 27.01 war ich besonders angespannt. 800m beim international top besetztem „Indoor Track&Field Vienna“. Ich wusste durch meine Trainingsleistungen, dass meine Form stimmte und auch wenn wir den Fokus in der Halle auf die Unterdistanz legten, wollte ich meine PB von 2:12,87 unbedingt unterbieten. Ich startete im B-Lauf wo Meldewerte von 2:08-2:13 zu finden waren, also ein sehr guter Lauf für mich. Die ersten 100m waren wie erwartet sehr schnell doch dann wurde leider deutlich an Pace verloren. Die erste Runde (von 4) war nicht wirklich schnell und ich versuchte die folgenden 2 Runden meine Position zu verbessern, was mir leider nicht gelang und viel Energie unnötig verpufft wurde. In einem sehr ungünstigen Rennen kam ich mit 2:15 ins Ziel.
Ich war sehr enttäuscht und unzufrieden mit dem Resultat. Der Sport kann manchmal wunderschön aber auch beinhart sein. Man steckt monatelanges Training und Zeit in die Trainings und wird manchmal einfach nicht dafür belohnt. An dem Tag waren mehrere Faktoren ausschlaggebend, dass ich meine Form einfach nicht abrufen konnte.
Mit einem etwas angeknacksten Selbstvertrauen folgten dann 2 harte und gute Trainingswochen, die ich nochmals mit einem 400m Lauf am 11.02. beendete. 58,58 sek über die 400m, endlich eine PB mit der ich zufrieden war und die auf mehr hoffen ließ. Die Zeit gab nochmal einen Motivationsschub für die abschließenden Bewerbe bei den Staatsmeisterschaften am 17.02. und 18.02. in Linz.
Staatsmeisterschaften
Bei den Staatsmeisterschaften in Linz stand natürlich meine Hauptdisziplin, die 800m, auf dem Plan. Je nachdem wie diese verlaufen würden, waren dann am Sonntag die 400m und die 4x200m Staffel geplant. Am Samstag in der Früh ging es für mich und meinen Bruder nach Linz zum Highlight und Abschluss der Hallensaison: Den Staatsmeisterschaften in Linz.
Schon in den Tagen zuvor war ich sehr angespannt, was sich am Wettkampftag natürlich nicht legte sondern nur verstärkte. Aber eine gewisse Spannung, gerade beim Laufen, ist auch gut und notwendig. Damals als ich noch Fußball gespielt habe, kann ich die Spiele wo ich wirklich sehr nervös war an einer Hand abzählen. Jetzt bin ich vor jedem 800m Rennen sehr angespannt was sicherlich auch daran liegt, dass der Erfolg oder Misserfolg nur einem selbst zugerechnet werden kann. Zudem ist es sicherlich auch die enorme Anstrengung, der man sich aussetzt (jeder der schon einmal 800m oder eine ähnliche Distanz voll gelaufen ist, weiß wovon ich spreche haha).
Bei den Meisterschaften kommt dann nochmals zusätzlich eine Nervosität dazu, da es natürlich nur auf die Platzierung ankommt und nicht auf die Zeit. Ich wusste schon davor, dass es ein schnelles Rennen werden kann und war darauf eingestellt von Anfang an schnell zu laufen (im Vergleich zu einem taktischen Rennen, wo man anfangs mal abwartet, das Rennen eher langsam ist und sich das Rennen dann erst gegen Ende entscheidet).
Es wurde ein schnelles Rennen. Ich fühlte mich richtig gut. Ich lief das ganze Rennen an Position 2 und schlussendlich wurde es auch Platz 2. in 2:12,97. Am Schluss fehlte mir der notwendige Kick um um den ersten Platz zu kämpfen. Gold wurde in 2:12,57 gewonnen. Endlich ein 800m Rennen wo ich meine Form nochmals zeigen konnte.
Leon holte übrigens in einem sehr langsamen Rennen Gold über die 800m. Er lief das ganze Rennen taktisch sehr clever und hielt sich an Position 2. 230m vor dem Ziel übernahm er die Führung und konnte mit einer extrem starken Schlussrunde das Rennen für sich entscheiden.
Also ein super Wochenende für die „Kohnis“. 😛
Fazit
Ich bin mit meiner Hallensaison wirklich sehr zufrieden und hätte mir keinen besseren Abschluss vorstellen können. Das gibt Motivation und Energie für die bevorstehende Freiluftsaison, in der ich dann meine derzeitigen Bestzeiten in Angriff nehmen werde. 🙂
Fotos: Hans Newetchny und privat
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